Jubiläumsreise 19. – 21. Mai 2017 ins Wallis

(Bericht: Luzi Küttel und Max Schneider; Bilder: Ruth Helbling, Luzi Küttel, Markus Bless)

Freitag, 19. Mai 2017
„Sind alli da?“ fragt der Chauffeur. Natürlich sind alle da, mit Ausnahme von Ali, aber den wollte sowieso keiner mitnehmen.
Pünktlich zwischen 07:00 und 07.10 Uhr fährt der Bus von Schneider Reisen vom Parkplatz des Jona Centers weg in Richtung Wallis. Der erste Halt findet bereits in Rapperswil an der alten Jonastrasse statt, weil jemand sein Gilet vergessen hatte (Name der Redaktion bekannt).
In Pfäffikon werden dann noch Anita, Armin und Thomas aufgeladen. Jetzt sind wir genug Leute, damit der Chauffeur seine Begrüssungsrede halten kann. Aber nicht lange, Kari will uns noch das Panorama erklären, er sieht den Zürichsee offenbar zum ersten Mal von der anderen Seite.
Auf der Regenfahrt durchs Rothenthurmer Ried werden keine Moorgeister gesichtet. Erst am Vierwaldstättersee am Wolfsprung zwingt uns ein solcher zum Anhalten. Aber keine Sorge es ist weder Geist noch Wolf, sondern nur Luzi, der fast seinen halben Hausrat mitbringt. Weiter geht es entlang der Axenstrasse bis nach einer Irrfahrt durch eine grossflächige Baustelle in Erstfeld ein Kaffeehalt ansteht. Fast hätte sich der Buschauffeur in den vielen Bauabschrankungen verirrt und wäre mit uns durch den NEAT-Basistunnel gefahren.
Heisse oder kalte Schoggi? Mutter und Tochter müssen frühmorgens schon wichtige Entscheidungen treffen. Aber die meisten trinken eh Kaffee Creme und weichen solchen Problemen aus. Gipfeli hat’s auch noch. Die machen keine Probleme. Weiter geht’s das Reusstal hinauf.


Kari meldet sich mit seinem ersten Wettbewerb. Dies lässt tief blicken, da er nach den Tiefen verschiedener Seen frägt. Die Sofortpreise in Form von 5er-Böllen finden grossen Anklang, später wahrscheinlich auch bei den Zahnärzten. Irene und René veranstalten einen LottoMatch, darum heisst Andermatt ab sofort Lottomatt. Alle kennen ja die arabischen Ziffern.
Nur Kari hat Mühe mit den Zahlen. Ist es jetzt 89 oder 68? Egal, Hauptsache Unterhaltung. Kari schaut für alle und alles, ob’s schneit oder regnet oder ob die Sonne scheint. Kari hat alles im Griff, sogar die Bonbons in seiner Örgelikiste.


In Realp hat der Chauffeur vorerst genug vom Fahren, der Bus wird auf die Bahn verladen. Das ist die grosse Stunde für den Bordservice, resp. den ersten Apéro. Irene, René und Leo schenken Weisswein aus und verteilen Nüssli und Aperitifgebäck während der Fahrt durch den Furkatunnel. Das ist der längste Apéro, den wir je genossen haben, nämlich 15.4 km lang.
Die Fahrt durchs Goms ist lang und nass, Sofortpreis-Kari wird vorübergehend ruhiger. Brig rückt näher und plötzlich ist Kari wieder wach und stellt wieder Quizfragen und verteilt seine 5er-Böllen. In Naters erfolgt der Mittagshalt. Mittagessen im Hotel Alex ist angesagt. Mit dem Wein ist das so eine Sache: Bestellst du Dôle, dann bringt sie Pinot, bestellst du Pinot, dann ist es der Dôle. Ist ja egal, Hauptsache Alkohol.


Mit dem Datum und der Tageszeit (Mittag oder Abend) nehmen es die Walliser nicht so genau, siehe Menuekarte.
Scherben bringen Glück. Armin sorgt dafür, dass die Putzfrau nicht umsonst zur Arbeit kommt. Und ausserdem ist jetzt der Boden des Speisesaals gesalzen, somit besteht keine Glatteisgefahr mehr. An meinem Tisch entwickelt sich eine rege Diskussion über Wetter, Musik und Lastwagen und andere Laster. Urs, Martin und Kurt können in dieser Beziehung viele Räubergeschichten erzählen.
Gut genährt fahren wir weiter und nach längerem Suchen findet Markus, unser Chauffeur, um etwa 15.00 Uhr kurz vor Leukerbad endlich die Schneegrenze. Da Leukerbad auch zum Schengenraum gehört, müssen wir keine Ausweise zeigen. Auf Schleichwegen und anderen versteckten Pfaden findet unser Fahrer das Hotel Astoria. Schnell sind die Zimmer bezogen.


Während Fredi endlich in Ruhe sein verdientes Bier im Hotel geniessen kann und andere ihrer Wanderlust frönen können, geht der Hauptharst ins Thermalbad. Dort können sich die kleinen und grossen Kinder austoben. Sprudelbad, Wassertreten und Rutschbahnen. Jeder kommt auf seine Rechnung. Es hat in einem Bad sogar so heisses Wasser, dass “Mann“ Angst haben muss, nicht weichgekochte Eier mit nach Hause zu bringen. Übrigens, schwimmen können alle, alte Eier schwimmen ja bekanntlich obenauf.
Aber auch Leo bekommt etwas zu spüren an seiner Brust. Als er den Situationsplan vom Bad an der Wand studieren will, übersieht er vor lauter Schwimmeifer eine Stange, die sich nicht ganz aus dem Wasser zeigt. Nun die Stange ist stärker als Leo. Deshalb erleidet das Brustbein ein wenig Schmerzen. Luzi meint, auch er müsse mit voller Pulle die oberste Rutschbahn in Beschlag nehmen und ist am Ziel mit dem Ellenbogen gegen die Wand geprallt. Auch dieses Hindernis ist stärker. Es sieht fast so aus als würden die zwei Örgeler Kistner Chlefeler Bödeler Juuze nicht schon genug . . . . . . Da kann sich jeder selber was ausmalen.
18.00 Uhr: Apéro im Foyer. Die Runde wird immer grösser, bis alle da sind. Jetzt gibt’s für die Serviertochter kein Durchkommen mehr. Also, auf zum Speisesaal. Der ist so gross und leer, man könnte Fussball spielen. Nachdem jeder sein Plätzli gefunden hat, versuchen sich einige mit Tischgebeten und anderen Gesängen Beachtung zu schaffen.
Dann wird das Essen serviert: gemischter Salat, Braten mit Gemüse und Gratin, Fruchtsalat zum Dessert. Wein und Mineral in genügender Menge.
Als es richtig gemütlich ist, kommt ein junger Mann mit Rollköfferchen quer durch den Speisesaal geschlendert. Hat jemand einen Alleinunterhalter engagiert? Ah nein, es ist Pascal, der per Bahn und Bus erst später anreist. Er hat Glück, dass er so früh da ist. Hätte er das Tram nehmen müssen, ja dann . . . . .
Nach und nach haben alle genug gegessen und die Tafelrunde leert sich, bis nur noch die Witzgruppe übrig bleibt. Es werden Witze aller Gattungen und Schattierungen erzählt. Einige davon darf man sogar weiter erzählen.


Wer noch nicht schlafen kann, geht noch in die Western Bar, die nahe beim Hotel liegt. Päde, Heinz, Kari und Päsce nehmen den Billardtisch in Beschlag. Sie stellen sich gar nicht so dumm an. Besonders bei Kari muss man sich fragen: was macht der eigentlich den ganzen Tag. Er spielt im Stil eines alten Profis. Und das erst noch ohne Sofortpreise. Später gesellen sich auch Luzi und Leo zu dieser illustren Mafia-Billardrunde.
Auch ein Töggelikasten steht in der Bar. Irene, René und der Bless, sowie ein SenectuteTöggeler liefern sich harte Kämpfe an der Kiste. Irgendwann wird dann der erste Reisetag beendet und irgendwann sind alle im Bett.

Samstag, 20. Mai 2017
Um 07.30 Uhr ist Frühstück. Nach und nach kommen sie aus ihren Nestern gekrochen und stürzen sich auf Fleisch, Honig, Brötli, Konfi, Yoghurt, Gipfeli, Käse, Butter und was sonst noch auf dem Frühstücksbuffet ist. Dreiminuteneier können separat bestellt werden. Vier Mal wird bestellt. Das macht dann zwölf. Stimmt, richtig gerechnet! Zwölf Minuten nach der Bestellung treffen die Eier ein.
Nachdem wieder alles Gepäck neu sortiert und verladen ist, setzt sich der Bus kurz nach halb Neun in Bewegung in Richtung Rhonetal. Jetzt meldet sich Sofortpreis-Kari wieder und begrüsst Pascal speziell und ausgiebig. Der merkt erst jetzt, was auf ihn zukommen könnte. Während der Talfahrt laufen wir auf eine „Siedfleisch-Prozession“ auf. Die besteht aus ca. sieben bis acht Ehringer Rinder, einem Hirten und einem Hundeli.


Die Reisegesellschaft wird ruhiger. Alle bereiten sich geistig auf den unterirdischen See und die Weindegustation vor.
Der Lac Souterrain in St. Léonard ist sehr beindruckend, vor allem für diejenigen, die das erste Mal da sind, Entdeckt wurde er erst 1943 nach einem Erdbeben. Darum wird er jetzt umso intensiver vermarktet. Ein Walliser Ruderknecht steuert uns durch das unterirdische Gewässer und gibt sachkundige Erklärungen ab. Das Wasser ist kristallklar, man sieht Forellen, Gesteinsformationen und sogar ein Schiffswrack, nicht ganz so gross wie die Titanic. Ganz vorne am Ende des Stollens wacht die heilige Barbara über das Geschehen. Daneben lagern zwei Weinfässer. Einige von uns vermuten eher Atommüll. Aber egal, jetzt wird zuerst einmal Musik gemacht. Drei Örgeler bringen etwas Schwung in die Höhle. Luzi ist ganz mutig und bödelet vorsichtig im Schiff. Glück gehabt, der Boden hält, wir müssen nicht zurückschwimmen. Luzis Grottenjuutzer beendet die Stollen-Show. Wobei Wisi meint, die Leute draussen denken: “Oh da ertrinkt glaub einer!“
Weiter geht es nach Salgesch zur Weindegustation bei Adrian & Diego Mathier. Aber zu früh gefreut. Kari entdeckt unterwegs noch eine Baggerausstellung. Das wirft Fragen auf und gibt Fragen und natürlich auch Sofortpreise.
Die Weindegustation beginnt etwa um 11.00 Uhr. Alles ist gerichtet, die Tische sogar dekoriert. Das bringt für Irene und René die nächsten Probleme, die zu lösen sind. Wie haben die das gemacht? Mit einem Hobel, einer Drehbank, oder haben die einen so grossen Bleistiftspitzer. Hauptsache Maschine meint René und erfindet dramatische Szenarien. Und Markus referiert fast wie ein Erfinder. Aber keiner findet heraus, wie sie es gemacht haben.
Ingrid, eine charmante Lady mit einem interessanten Dialekt, den sie Walliserdeutsch nennen, erklärt uns vier Weissweine, einen Rosé und drei Rotweine. Die Firma Mathier ist eine Familienunternehmung mit Tradition und Geschichte. Dies wird in einem Film gezeigt.
Wir sind beeindruckt und degustieren darum ausgiebig und fachkundig. Der Dôle Blanche heisst auch Frauenfreude und sei ideal zu Crevetten. René verzieht sein Gesicht wie ein Ehringer Stier. Barrique oder Edelstahl, das ist die Frage aller Fragen. Die Weinrunde wird zunehmends lockerer. Wer anstosst, hat mehr vom Leben. In der Zwischenzeit ist auch Cyrill eingetroffen. Wir merken erst zu spät, dass uns die Zeit davon läuft. Um 12.30 Uhr wäre Mittagessen auf dem Programm.
26 weindurchnässte Weinkenner und ein trockener Chauffeur begeben sich mit einer Stunde Verspätung zum Restaurant Barrique, wo wir mit einer Raclette-Degustation überrascht werden. Raclette-Käse ist eben nicht Raclette-Käse, da gibt es auch verschiedene Sorten aus verschiedenen Regionen mit verschiedenen Geschmäckern. Das hätte uns Käsehändler Markus auch früher sagen können.


Leider haben die Walliser den elektrischen Strom nicht im Griff. Immer wieder haut es die
Sicherungen raus. Pascal der 2. hat nun seinen grossen Auftritt und gibt den Damen Nachhilfeunterricht im Elektrischen. Die Kabel müssen eben frei liegen und nicht auf der Kabelrolle aufgewickelt sein, sonst geht der Strom im Kreis herum und dann wird’s heiss.


Auf jeden Fall trinken wir Molignon und Pinot Noir und essen Gschwellti, Silberzwiebeli, Essiggurken und Käse. Und jeder gibt noch seinen Käse dazu.
Aus der Trinkgemeinschaft ist eine Fressgesellschaft geworden. Alle haben jetzt volle Bäuche und dies ist der geeignete Augenblick, dass Ruth uns über das weitere Tagesprogramm orientiert. Uns haut’s fast um, jetzt pressiert‘s plötzlich. Wegen dem Käse kommt Ruth fast in Räse. Ein Nickerchen vor dem grossen Auftritt am Samstagabend wäre schön gewesen. Doch das liegt jetzt nicht mehr drin. Nicht einmal zum Duschen reicht’s.


Wir verlassen die Raclette-Schlachtstätte und unser Bus sucht sich den Weg zum Briger Bad. Martin meint, er müsse uns mit seinem Orgel wach halten. Der Bus ist offenbar keine Schlafstätte.
In Briger Bad zeigen wir den Wallisern, dass auch wir etwas von Tenue-Fez verstehen: Hotelzimmer beziehen, weisses Hemd und Gilet anziehen. Und schon geht’s wieder einmal zum Apéro. Diesmal ohne Bus, zu Fuss, zum Heim eines Mitgliedes der Rottubotsche. Wir werden von unseren Walliser Musikkollegen herzlich empfangen, mit Freude, Herzlichkeit, Wein, Trockenfleisch und Käse. Hüerä güet!
Anschliessend fahren wir mit dem Bus zum Festgelände, dem Briger Bad. Endlich gibt es wieder etwas zu Essen. Ruth und Jasmin waren schon beinahe verhungert. Es ist jetzt 18.00 Uhr, um 18.30 Uhr beginnt unser erster Auftritt. Also Zeit zum versauen.

Ländlerabend im Briger Bad
Der Schwyzerörgeliclub Jona darf den Abend eröffnen. Wir geben uns grosse Mühe sauber und schön zu spielen, anfänglich. Nach unserem Ersten Auftritt sind die Rottubotsche an der Reihe, dann folgt eine Adhoc-Formation mit Klarinett, Bassgeige und zwei Schwyzerörgeli. Der Jodelclub Bachji aus Lalden zeigt auch sein Können. Da ist speziell die Chorleiterin zu erwähnen, sie versteht sich auch aufs Witze erzählen. Und die darf man alle weiter erzählen. Luzi überrascht die Zuschauer mit seiner Schwyzer Zither, das kennen die Walliser natürlich nicht.
Im zweiten Durchgang drehend wir dann ein bisschen auf. Da Luzi‘s Schaltafel nicht zu seinem Hausrat gehört, probiert er wieder mal was Neues aus. Und siehe da, das tönt dann schon besser als vorher auf dem Steinboden. Luzi bödelet jetzt auf einer Örgelikiste. Wir geben Vollgas und schon ist das Tanzparkett gefüllt, mit guten Tänzern und solchen, die es noch werden wollen. Der Abend entwickelt sich zu einer Chilbi. Juuzen, Bödelen, Örgeln, Chischtnen, Löffeln, Jodeln und Singen, Chlefelen, alles geht über die Bühne, auch wenn keine da ist. Und alle geben sich Mühe, Auf Kommando beginnen, Finger lupfen, einer ist sogar darauf bedacht, zu Beginn sein Örgeli offen zu haben. Wir wissen eben wie’s geht.


Alle teilnehmenden Gruppen haben mehrere Auftritte, eine Steigerung im Laufe des Abends ist unübersehbar. Dazwischen trifft man sich an einem Tisch oder an der Bar. Fredy versucht der bayrischen Serviertochter den Kafi Lutz zu erklären. Vergeblich, zu dunkel, an Zeitung lesen ist nicht zu denken. Fredy wird sich nachher wieder ein Bier bestellen.


Alles in allem war es ein gelungener und gemütlicher Abend, eine Wiederholung drängt sich auf. Die letzten sind etwas später ins Hotel zurückgekehrt als die ersten.

Sonntag, 21.05.2017
Ab acht Uhr ist Zmorge angesagt. Ruth ist bereits seit Stunden auf dem Heimweg. Familiäre Verpflichtungen treiben sie frühzeitig zurück in die Ostschweiz. Um 09.00 Uhr schreibt sie ein SMS, sie sei auf den Stümpen. Wieso?
Wir anderen aber treffen uns wieder einmal beim Essen und diskutieren angeregt über den Samstagabend. Jeder nimmt gute Erinnerungen mit nach Hause. Irgendwann stehen wir abreisebereit vor dem Hotel und warten auf den Bus. Markus Bless hat noch Nachhall im Ohr. Er setzt sich mitten auf der Strasse auf sein drittes Bein (Melkstuhl natürlich!), nimmt sein Örgeli aus der Kiste und schon tönt’s wieder. Er erhält Verstärkung aus dem
Lehrerzimmer und von einem Bassisten ohne Bassgeige. Das Trio „Morgenstund hat Schlaf im Mund“ überzeugt durch spontane und ideenreiche Interpretationen.


Der Gepäckverlad erweist sich wie schon vorher als schwieriges Puzzle, das nur unser Chauffeur beherrscht. Alles nach dem Prinzip M+K, mühsam und kompliziert. Päde klinkt sich aus, er hat genug von allem und tritt seine Heimreise mit der Bahn an. Offenbar ist ihm nichts mehr an uns und auch nichts mehr an der Attinghuisener Poulets gelegen. Er will lieber rechtzeitig zur Wahlfeier seines Vaters eintreffen. Ueli der Hölzige ist an diesem Tag zum siebten Stadtrat von Rapperswil-Jona gewählt worden.
24 Schwyzerörgeler treten um 09.55 die Heimreise per Bus an. Und nach der ersten Kreuzung, um 10.02 Uhr meldet sich Kari zu Wort. Ja richtig, er stellt die erste Quizfrage. “Wie hoch ist das Durchschnittsalter im Schwyzerörgeliclub Jona?“ Es ist 48.933 Jahre. Beeindruckend, falls er richtig gerechnet hat. Auf jeden Fall gibt es wieder haufenweise
Sofortpreise, da fast jeder eine Zahl zwischen eins und hundert gerufen hat. Kari‘s Morgenandacht fällt intensiv und humorvoll aus.
Zwischenhalt bei der Gomser Hängebrücke ob Fiesch. 280 Meter lang, 92 Meter über Grund und 57 to. schwer, die dazugehörigen Quizfragen folgen auf der Weiterfahrt. Zum Glück haben wir in Oberwald knapp den Zug verpasst. So können wir erst eine halbe Stunde später verladen. Das ergibt genügend Zeit für ein Kaffee oder ein Ballon Fendant. Im Furkatunnel ist dann totale Funkstille, alle Schwyzerörgeler träumen vom Wallis. Mit Ausnahme von Lehrer Pascal. Er gibt eisenbahntechnischen Nachhilfeunterricht. So wissen wir nun unter anderem, dass der eingleisige Tunnel zwei Kreuzungsstellen und einen Seitenstollen ins Tessin hat. In Realp erwarten uns Sonnenschein und ein Gegenzug.
Um 12.40 Uhr fahren wir in Attinghausen bei der Pouletburg vor. Wir sind nicht die einzigen Hühner hier. Aber immerhin werden wir nicht gefressen. Im Gegenteil, wir sind es, die sich über die Poulets hermachen. Cyril wartet ungeduldig auf sein Huhn, das Poulet natürlich. Saucen gibt es in allen Schärfestufen. Und Fendant und ähnliches haben sie auch im Urnerland.
Armin kreiert den weisesten Spruch des Tages: „Jetzt haben wir soviel Geld in der Kasse und müssen ohne Besteck essen“. Recht hat er zwar, aber Poulet essen ist eben Handwerk. Um viertel nach drei verlässt die Muppet-Show Attinghausen. Während der Fahrt entlang den Gestaden des Vierwaldstättersees erfolgen die unvermeidlichen Verdankungen, Ansprachen und guten Worte auf den Weg. Zugehört haben die wenigsten, aber alle applaudieren kräftig. Ein besonderer Dank geht an Ruth, die alles organisiert hat und an Kari, Irene und René, die für die Unterhaltung im Bus gesorgt haben.
Dann erreichen wir Brunnen, wo wir Luzi nach einem letzten Schnupf mit Armin am Bahnhof entlassen. Kaum ausgestiegen, richtet Luzi seinen Flohmarkt ein. Vroni ist auch schon im Anmarsch mit dem Wechselgeld. Gute Geschäfte Luzi!
Die Fahrt durchs Rothenthurmer Ried verläuft ruhig, Kari muss das Trinkgeld für den
Chauffeur zählen. Kaum ist der Seedamm in Sicht, hält auch unser Chauffeur Markus sein Abschiedsreferat. Gegen halb fünf am Sonntagabend sind wir wieder auf dem Parkplatz beim Jona Center. Alle sind wir heil heimgekommen.
Fazit: Eine solche Reise gibt es nicht alle Tage. Immer wieder hochintelligente, spannende Diskussionen über kuriose Themen und ausgefallene Gedankengänge haben neben der Musik das ihre zum guten Gelingen beigetragen. Kameradschaft und Humor waren unsere besten Reisebegleiter. Wir freuen uns aufs nächste Mal.